Giant Mountainbikes Saarland: 27.5 Zoll - Giant Talon für Freizeit und Hobby
 
BEI ACTIVE-BIKES NUR NOCH BIO

Es wird sich teileweise schon rumgesprochen haben, dass wir ab 2021 nur noch Biobikes und keine E-Bikes mehr verkaufen. Da ich oft nach dem Grund für diese Entscheidung gefragt werde, versuche ich das hier mal mehr oder weniger kurz zusammenzufassen....

Als ich vor 14 Jahren Active Bikes gegründet hatte, waren gefederte MTBs noch selten anzutreffen und den Begriff Enduro kannte man nur aus dem Motorradsport. Trotzdem hatte ich den Laden hauptsächlich in diese Richtung ausgerichtet, da das genau die Art von Fahrradfahren war, die ich liebe:

Technisches Fahren in möglichst unwegsamen Gelände und die Natur genießen und entdecken. Das hat sich bis heute nicht geändert und ich möchte auch in Zukunft die Dinge verkaufen und instand setzten, mit denen ich mich identifizieren kann.
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Nun zu meinem persönlichen Eindruck zum Thema „Fahren mit Unterstützung“ und einige Gedanken zum Thema Natur konsumieren. Es geht hier um, wie gesagt, meine persönlichen Eindrücke und die Erklärung warum wir uns gegen den weiteren Verkauf von E-Bikes entschieden haben und nicht um eine Wertung.
Jede(r) soll das machen was ihr/ihm Freude bereitet.

Habt ihr schonmal darauf geachtet wie es knuspert, wenn ihr einen Trail entlangkurbelt und die Reifen über die Kiefernnadeln rollen?
Oder wie schön es ist, die Geräusche des Waldes wahrzunehmen?

Meine eigene Wahrnehmung hat das permanente Gesurre des Motors jedenfalls enorm gestört. Es wären da noch einige Dinge zu nennen, die meinen Fahrspaß auf so einem Rad bremsen...

  • Erstens das Gewicht. Gerne springe ich über Baumstämme, nutze Wurzeln und Steine zum Abziehen um die Schwerelosigkeit zu feiern. Geht mit einem 10kg schwereren Fahrrad zwar auch, aber weniger gut.
  • Dann fehlt mir die Unabhängigkeit sich morgens aufs Rad zu setzten und den ganzen Tag zu fahren. Kein Akku schafft 6 oder 7 Stunden. Immer den Akkustand im Auge zu behalten oder mehrere Kilos Ersatztakku im Rucksack zu schleppen fühlt sich für mich nicht wirklich unabhängig an.
  • Kommen wir zu einem etwas wertenderem Thema.... Konsum und Etikette im Wald. Oft ist es schon vorgekommen, dass ich ein steiles Pfädchen hochgefahren bin, Wanderer auf mein Rad geschaut haben und dann kam der Spruch: „cool, ohne Motor“. Daraus ergaben sich Gespräche, welche sich auch mit meinen Eindrücken decken....

    Es gibt mittlerweile viele Radler, die sich einfach völlig respektlos Anderen gegenüber im Wald verhalten. Sturer Blick geradeaus, völlig im Fokus, kein Gruß, keine nette Geste, kein Dank fürs auf die Seite gehen und vor allem wird nicht langsam gemacht. Das führt bei der mittlerweile starken Frequenz in den Wäldern zu Konflikten. Natürlich ist das nicht ausschließlich ein Problem von E Bikern, jedoch statistisch schon stark in diese Richtung gehend. Das passt auch gut ins Bild unserer Konsum- und Leistungsgesellschaft.

    Muss doch alles effizient, schneller, weiter und optimiert sein ohne Rücksicht auf die Konsequenzen. Der Weg ist doch das Ziel beim Biken.

    Ist doch egal, ob ich 3 oder 5 Trails an einem Tag runterfahren kann. Entscheidend ist doch, dass ich Freude dabei habe und bergauffahren kann auch Spaß machen.

    So, jetzt bin ich sicher Einigen auf die Füße getreten.
    Möchte aber meiner Linie treu bleiben und nicht aus wirtschaftlichen Gründen an einem Marktsegment teilhaben, mit dem ich mich nicht identifizieren kann.